Im letzten Jahrzehnt haben Forscher zahlreiche Erkenntnisse gewonnen über Ursachen, Prävention und Behandlung von Osteoporose – einer Knochenkrankheit, die für viele Frakturen der Hüfte, des Armgelenks und der Wirbelsäule bei älteren Frauen verantwortlich ist. Für Europas alternde Bevölkerung stellt Osteoporose ein besonders ernsthaftes Problem dar.

  • Bei kaukasischen Frauen über 50 beträgt das Risiko, eine durch Osteoporose bedingte Fraktur zu erleiden, zwischen 30% und 40%. Das Risiko steigt um das Zwanzigfache in den Altersgruppen zwischen 60 und 90 Jahren. Frakturen sind schmerzhaft, lähmend und teuer, sowohl hinsichtlich der Lebensqualität als auch der wirtschaftlichen Kosten. Viele Patienten mit Hüftgelenkfrakturen erlangen ihre volle Funktionsfähigkeit und Gesundheit nie wieder.
  • Obwohl Osteoporose die häufigste Stoffwechselkrankheit der Knochen und eine der Hauptursachen für Krankheit und Behinderung ist, sind weder Frauen noch die Verantwortlichen im Gesundheitswesen über die genetischen, ethnischen, hormonellen, lebensstilbedingten und medizinischen Faktoren, die bei Osteoporose eine Rolle spielen, ausreichend informiert.
  • In vielen Fällen kann Osteoporose vermieden oder gelindert werden. Zahlreiche Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung stehen zur Verfügung, werden aber nicht ausgeschöpft. Der Grund dafür könnte darin liegen, daß Hausärzte nicht ausreichend über die Krankheit informiert sind, um zu wissen, wann Früherkennungsmaßnahmen angezeigt sind. Ferner werden die Kosten der Früherkennung und Behandlung nicht von allen Krankenversicherungen übernommen.

Frauen im mittleren Alter, insbesondere Frauen in den Wechseljahren, ihre Ärzte und die politischen Entscheidungsträger müssen über Osteoporose und ihre Auswirkungen aufgeklärt werden. Sie müssen die Risiken, Prävalenz und Kosten von Osteoporose und osteoporose-bedingten Frakturen verstehen lernen. Sie müssen wissen, was getan werden kann, um der Krankheit vorzubeugen. Schließlich müssen sie über die Behandlungsmöglichkeiten informiert werden und den Betroffenen medizinische und soziale Unterstützung anbieten.

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